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Einzigartige Persönlichkeiten: Von Anfang an!

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Bereits bei der Geburt bringt jeder Mensch unverwechselbare Charakterzüge mit auf die Welt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass selbst genetisch identische Individuen – wie klonale Fische oder eineiige Zwillinge – ab dem ersten Lebenstag individuelle Verhaltensmerkmale zeigen, ganz unabhängig von Genen und Umweltfaktoren.

Die Persönlichkeit scheint also tief im Sein verankert und mehr als die bloße Summe von Erbgut und Erfahrung.

Die Forschung spricht beim Baby zunächst von „Temperament“: Manche Säuglinge sind ruhig, andere temperamentvoll, einige zeigen schon früh bestimmte Vorlieben.

Diese Grundausstattung an Persönlichkeitsmerkmalen entfaltet sich später durch Prägung und Erziehung, aber auch durch individuelle Lebenserfahrungen und Umweltimpulse.

Die Weltordnung – also unsere sozialen, kulturellen und familiären Systeme – wirken wie ein Betriebssystem, das unsere angeborenen Potenziale kanalisiert und lenkt.

Sozialisation: Lernen für die Weltordnung

Eltern, Schule, Gesellschaft und Kultur spielen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Regeln, Werten und Identitätskonzepten. Im Prozess der Sozialisation werden aus den urtümlichen Persönlichkeitsmerkmalen alltagsfähige, gesellschaftlich angepasste Menschen. Die Geburtsreihenfolge und das familiäre Umfeld können sogar nachweislich einzelne Persönlichkeitsfacetten wie Kooperationsvermögen oder Intelligenz beeinflussen.

Psychologische Modelle zeigen, dass Identität viele Schichten besitzt. Hirnforscher unterscheiden bis zu neun Bewusstseinszustände, vom selbstreflexiven Ich bis zur Wahrnehmung des eigenen Körpers. Wir erleben uns in der Welt auf unterschiedliche Weise, doch all diese Identitätsschichten sind Teil eines komplexen inneren Potenzialraums.

Das Alter und das Vergessen: Zurück ins Ursprüngliche

Mit dem Alter – und vor allem bei dementiellen Prozessen – verändert sich das Bewusstsein, Erinnerungen verblassen, konstruierte Identitäten lösen sich langsam auf. Menschen mit Demenz verlieren viele ihrer alltagsgeprägten Identitätsmerkmale, der Zugang zu gesellschaftlicher Ordnung wird schwieriger. Sie agieren spontan, oft kindlich und erleben die Umwelt vorwiegend emotional, als wären die Prägungen der Weltordnung überschrieben.

Einige Forscher interpretieren diesen Zustand als Rückkehr zu einer ursprünglichen Form des Seins – zu einem inneren Raum, der weniger von gesellschaftlicher Zeit und Ordnung geprägt ist. Mit dem Verlust strukturierter Erinnerungen rücken elementare Emotionen und Sinneserlebnisse in den Mittelpunkt. Traumatische oder unbewältigte Erfahrungen tauchen mitunter wieder auf, das Ich wird fragmentarischer und freier.

Quantenphysik und Bewusstsein: Der unendliche Possibilienraum

Die Quantenphysik stellt die Idee einer objektiven, fest umrissenen Weltordnung grundlegend infrage. Auf kleinster Skala existieren nicht klar abgegrenzte Zustände, sondern Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeitsräume („Possibilienraum“).

Einige theoretische Modelle – wie die Protyposis von Görnitz oder die Theorie der Quanteninformation im Gehirn – postulieren, dass Bewusstsein selbst ein Quantenphänomen sein könnte. Hier finden Prozesse statt, die nicht an klassische Raum-Zeit gebunden sind und weit über die materiell-funktionale Erklärung hinausgehen.

Physikerinnen und Quantenbiologen diskutieren, ob Bewusstsein auf der Ebene der Quantenverschränkung und Superposition funktioniert – also, ob wir ein Gewahrsein besitzen, das mit dem unendlichen Möglichkeitsraum verbunden ist. Nach dieser Lesart wären Identität und Selbst nicht nur Produkte von Gehirnzuständen, sondern würden zumindest teilweise aus einem grundsätzlichen Möglichkeitsfeld heraus gebildet.

Demenz: Das neuronale Dunkelfeld als Quantenerfahrung?

Auch in der Demenzforschung werden Parallelen zwischen Quantenphänomenen und veränderten Bewusstseinszuständen diskutiert. Mit fortschreitender Demenz verliert das Gehirn an Komplexität, die Dynamik der neuronalen Netzwerke bricht zusammen und es entsteht eine Art „chaotisches Dunkelfeld“.

Hierfür werden Modelle herangezogen, die mit dem Zusammenbruch klassischer Ordnung in Richtung eines nicht-lokalen, weniger determinierten Bewusstseins arbeiten – ähnlich dem unendlichen Possibilienraum der Quantenphysik.

Abschließende Gedanken: Die fraktalen Skalen des Seins

Ich glaube und denke, dass sich zusammengenommen so argumentieren lässt:

Unsere Persönlichkeiten sind von Anfang an vorhanden und werden durch die Gesellschaft nur für die Weltordnung formatiert. Mit zunehmendem Alter und insbesondere in dementen Zuständen lösen sich die Strukturen, die aus uns gesellschaftsfähige Individuen gemacht haben, wieder auf.

Der Mensch kehrt schrittweise zurück in eine Form des Seins, in das Ursprüngliche, das nicht an die irdische Zeit und Ordnung gebunden ist. In diesem Zustand erleben wir – zumindest fragmentarisch – den „unendlichen Possibilienraum“, von dem auch die Quantenphysik spricht. Dies fordert uns auf, Identität und Bewusstsein nicht nur biologisch und sozial zu denken, sondern auch als Durchgangsformen eines größeren, vielleicht universellen Seinsraums zu betrachten.

Von Geburt bis Demenz bewegen wir uns im Spannungsfeld zwischen individueller Persönlichkeit, gesellschaftlicher Ordnung und dem unendlichen Möglichkeitsraum des Seins – faszinierende, unendliche und sich überschneidende Dimensionsräume, in denen die Quantenphysik neue Perspektiven eröffnet.

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